Montag, 25. Juni 2012

Venezia la Serenissima

Auf dem Platz in der Lagune steht eine Piper Cub mit deutschem Kennzeichen. Während ich mir die Gegend ein wenig anschaue, kommen die beiden Piloten zum Flugzeug und wir unterhalten uns ein wenig. Sie haben die Nacht in einem Hotel ganz in der Nähe verbracht und wollen heute nach Venedig fliegen. Ich beschließe mich anzuschließen und schon bald geht es an der Küsten entlang nach Süden. Wir fliegen immer am Stand entlang, nur rund 100 Meter über den "Grillstationen" in Form von perfekt aufgereihten Liegestühlen und Sonnenschirmen der typischen Adria touristenstrände.



Unser Ziel ist der Flugplatz Venezia S. Nicolo - Nicelli. Der Platz liegt direkt vor Venedig auf einer Insel.



Obwohl es sich um "nur" um einen 900 Meter langen Platz mit Graspiste handelt, ist das Anflugverfahren so kompliziert, wie auf einem großen internationalen Verkehrsflughafen.
Nach der Landung forder die Bürokratie ihren Zoll. Ich warte eine Viertelstunde bis der (sehr freundliche) Flughafenangestellte meine Daten in seinem Computer erfasst hat. Anschließend nehmen wir das schnelle Motorboot der Flughafens und lassen uns direkt in knapp 10 Minuten zur Piazza S. Marco mitten im Zentrum fahren. Wir vereinbaren die Abholung auf 17.30 und stürzen uns in touristische Getümmel.



Natürlich faszinieren uns die wunderschönen alten Bauten. Fast unerträglich sind aber die Touristenströme. Gruppen aus aller Welt folgen ihren Reiseführern und blockieren Brücken und Wege.





Viel schlimmer ist aber das Wetter - es ist warm wie in einem Backofen und ich brauche pro Kilometer mindestens eine Liter Wasser. Wir besichtigen alle touristischen Highlights und fahren mit den Wasserbussen (Vaporetti) einmal quer durch die Stadt und zurück, immer entlang des Canale Grande. Zum Abschluß dann noch eine günstige Rast in der Nähe des Markusplatzes. Eine Cola, ein halber Liter Mineralwasser und ein Glas Eiskaffee (Kaffe mit Eiswürfel - kein Eis) werden dort für sage und schreibe 24 Euro abgegeben!

"Unser" Flughafenboot holt uns pünktlich direkt an der Promenade in der Nähe des Markusplatz ab. Auf dem Flughafen verabschieden wir uns und ich fliege weiter ins Landesinnere nach Rovigo, wo ich die Nacht verbringen will.

Nach einer halben Stunde wundervollen Flugs, der zum Teil über die Lagunenlandschaft führte, lande ich auf der perfekt gepflegten Graspiste des Aeroclubs Rovigo. Ich werde dort superfreundlich empfangen. In kürzester Zeit steht mein Flugzeug im Hangar und ich habe eine Flasche Wasser in der Hand. Nur wenig später ist ein Hotel in der Innenstadt reserviert und ein freundlicher älterer Herr zeigt mir bei der Fahrt zum Hotel die Innenstadt des Städtchens. Leider ist das Hotel dem Namen entsprechend, es hat zwar vier Sterne (von denen nichts zu erkennen ist) und heißt übersetzt "Eiserne Krone". Mir ist schnell klar, warum es nicht für eine silberne oder gar goldene Krone gereicht hat.    

Diesen Post schreibe ich bei eine sehr guten Glas Weißwein in eine kleinen Restaurant in der Altstadt von Rovigo . Selbst um halb Zehn ist es hier immer noch sommerlich heiß. So ein Wetter wünscht man sich oft in Deutschland!

Morgen will ich weiter nach Süden, immer an der Küste entlang, nach Pescara fliegen.


—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen