Freitag, 29. Juni 2012

Abkühlung im Meer

Genau im Osten, an der Küste nördlich von Ancona, habe ich den kleinen Flugplatz (campo di volo) Senigallia Nord (Link ist interessant, geht auf eine Google-Karte) entdeckt. Er liegt fast direkt am Strand und so beschließe ich einen Ausflug ans Meer zu machen. Der Flug dauert nur eine knappe halbe Stunde, der Anflug ist wieder mal eine Überraschung. Ich lande auf der 04 direkt in Richtung Meer. Den Anflug muss ich relativ hoch machen, da es über Hügel geht. Dazu kommt noch eine Strom- oder Telefonleitung, die möglichst niedrig im Eindrehen auf den Endanflug überflogen werden muss. Ich nehme mir Zeit und fliege zweimal an - dann paßt es und ich setze auf der a. 450 m langen, leicht abfallenden Piste auf.

Gleich nach der Landung begrüßt mich eine Frau und fragt, ob ich etwas benötige (Benzin, Getränke...). Sie erklärt mir auch den Weg zum Strand, der durch eine Unterführung unter der Eisenbahnlinie durch führt. Das Angebot ein Fahrrad zu nehmen, lehne ich dankend ab - es ist mir einfach zu warm und der Weg ist wirklich nicht weit.

Ich bin fast eine Stunde im Wasser und genieße die Abkühlung. Dann geht es wieder zurück. Die Landschaft ist absolut faszinierend, erst Recht im Licht der untergehenden Sonne. Zunächst kommen Hügel, dann wird es immer schroffer mit tiefen Felsentälern.





Am Schluß fliege ich über die Mond Alpen und lande gegen 18.00 Uhr wieder in Sansepolcro.

Zum Abendessen gehe ich in die Stadt, natürlich auch um das Halbfinale Deutschland gegen Italien anzuschauen. Mein Wirt bietet mir sein Auto an, aber ich lehne dankend ab, weil ich etwas Wein trinken will und gehe zu Fuß. Ich finde in einer Enoteca in der mittelalterlichen Innenstadt einen Platz in der Nähe des Fernsehgeräts und esse hervorragende Tagliatelle mit Trüffel aus dem Tibertal.

Langsam hat sich wohl herumgesprochen, das ein Deutscher im Lokal ist und einige Italiener fragen mich nach meiner Prognose. Das Spiel wird furchtbar. Nach jedem Tor für Italien schaut mich das ganze Lokal an, wie ich mich verhalte!
Nach dem Spiel bieten mir der Wirt und zwei weitere Gäste je ein Glas Wein und einen Averna zum Trost an. Am Nebentisch sitzt eine englisch sprechende Gruppe. Wir kommen ins Gespräch und ich erfahre, dass es sich um eine Gruppe von Engländern, Australiern und Norwegern handelt, die alle Häuser in der Gegend haben. Offensichtlich leben diese Leute sehr sorglos. Das Gespräch dreht sich um Dinge wie die Anzahl des notwendigen Personals auf der neuen Zweimast-Segeljacht oder die Kosten für die Teilnahme an der Mille Miglia. Trotzdem wird es ein unterhaltsamer Abend und am Schluß fährt mich ein Australier sogar noch zurück zum Avioressort.

Hier habe ich gerade gefrühstückt und anschließend mit dem Besitzer Benzin geholt. Wirklich nette und hilfsbereite Leute, ich fühle mich, als hätte ich Familienanschluß. Gleich geht es weiter in Richtung Norden zurück in die Reggio Emilia.


—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt

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